Grüne unter der Lupe – Erwin Eisenhardt

Wieso engagierst Du dich bei den Grünen und was liegt Dir am Herzen?

 
Erwin: „Blöder Weise ist es so, dass sich das Handeln der Menschheit sich an Illusionen, Unwirklichkeiten und Wunschbildern ausrichtet. Bei meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr in den 70`ern Jahren wurde versucht mir zu vermitteln, dass das Leben nach einem atomaren Krieg einfach so weitergehen kann. Dieser Widerspruch zur unbestrittenen Realität, dass die Lebenden die Toten beneiden werden, führte zu meiner Kriegsdienstverweigerung und zu meiner damaligen Aktivität in der Friedensbewegung. Die Ausrichtung der Politik am Irrationalen wie zum Beispiel, dass es ewiges Wachstum gäbe, dass wir auf Kosten nachfolgender Generationen die Ressourcen dieser Welt zu unserem eigenen Vergnügen verprassen können und dass wir das Recht hätten unseren Lebensraum ohne Folgen zerstören können, gibt es immer noch.
 
Die Grünen sind vielleicht die einzige Partei, die eine Alternative zum Irrationalen zu bieten hat. Sie scheinen die einzige Partei zu sein die weniger dem „Ich zuerst“ sondern dem „Wir“ folgt.
Hier vier Gedanken zu meinem politischen Engagement:
1. Gedanke:
Der Einzelne sagt: „Solange die Politik keine eindeutigen Vorgaben macht wie ich nachhaltig und klimafreundlich verhalten kann, sehe ich keine Notwendigkeit dies zu tun.“
Der Unternehmer sagt: „Solange ich mit klimaschädlichen Produkten viel mehr Gewinn mache als mit klimafreundlichen und solange die staatlichen Regelungen so sind, dass nachhaltige und klimafreundliche Produktion unbezahlbar ist, kann ich nur klimafeindlich produzieren.“
Der Politiker sagt: „Solang nachhaltige und klimafreundliche Politik bei den Wahlen abgestraft wird und Unternehmer und Gewerkschaften um Arbeitsplätze fürchten, solange ist eine eigentlich notwendige nachhaltige und klimafreundliche Politik gesellschaftlich nicht durchsetzbar.“
2. Gedanke:
In der Agenda-21-Bewegung gilt es die Aussage: Global Denken – Lokal Handeln! So richtig diese Aussage ist, so unvollständig ist sie. Vollständig müsste sie heißen: Global denken, global handeln – Lokal denken, lokal handeln.
3. Gedanke:
In der Friedensfrage gibt es die Forderung, dass der Friede bei einem selbst anfängt. Jedoch was ist mein innerer Friede wert, wenn ich im Krieg zu Tode komme. Und was ist der Weltfrieden wert, wenn ich innerlich zerrissen, depressiv oder aggressiv bin. Die Herausforderung scheint, dass ich mich um beides in gleichem Maße kümmern muss. Und es auch darum geht, dass alles irgendwie miteinander zusammenhängt.
4. Gedanke:
Der einzelne kann doch nichts ändern. Auch mal wieder ein Narrativ bei dem nur ein Wort fehlt: Der einzelne kann alleine nichts ändern, wäre vielleicht richtig. Die Konsequenz wäre, sich mit anderen zum Beispiel in der DGVN zusammen zu tun, für die UN, deren Ziele, multilaterale Kooperation und die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele einzusetzen. Oder einer Partei wie die Grünen.
 
 
Und zum Schluss noch vier Links:
Nach meinem Austreten aus dem Renninger Gemeinderat engagiere ich mich wieder auf nationaler und internationaler Ebene in der DGVN (Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen) und als Sprecher des Arbeitskreises Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit (https://dgvn.de/ueber-uns/organisation/arbeitskreise/#ca20984)
Vor längerer Zeit hatte ich für die Stadt Heidelberg und die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg-Rhein-Neckar-Kreis gGmbH einen C02-Rechner programmiert (https://www.co2spiegel.de/). Hier kann jeder herausfinden wie klimaschädlich er lebt. Wer sich hier verbessern will und Gesprächsbedarf hat, darf sich gerne bei mir melden.
Mein erstes aktuelles berufliches Internetprojekt ist die Neugestaltung der Internetseite www.ökostromplus.de. Bei diesem Projekt geht es darum nicht nur Ökostrom zu beziehen, sondern sich gleichzeitig für nachhaltige Projekte einzusetzen.
Mein zweites berufliches Internetprojekt das derzeit entsteht befasst sich mit den SDGs (Sustainable Development Goals, Ziele für nachhaltige Entwicklung). Bei diesem Projekt geht es darum eine Diskussionsplattform zu schaffen auf der die Dinge besprochen werden können, die die Welt verbessern (http://www.meine-sdgs.de/). Für dieses Projekt werden noch Redakteure*innen gesucht. Bei Interesse einfach melden.“